Schutzpatronin von Monaco
Die Geschichte und die Legende
Ganz am Anfang des vierten Jahrhunderts ordnete der römische Gouverneur Dioclétien an, dass die Christen in Korsika (damals eine römische Provinz) verfolgt werden sollten.
Eine junge Christin, die sich von ihrem Glauben nicht lossagte
Eine junge Christin, Dévote, wurde festgenommen, verhaftet und gefoltert. Sie starb, ohne sich von ihrem Glauben loszusagen. Nach ihrem Tod befahl der Gouverneur der Provinz, ihren Leichnam zu verbrennen, aber Christen entfernten ihn und brachten ihn auf ein Fischerboot, das Richtung Afrika fuhr, wo man ihn, so nahm man zumindest an, christlich bestatten würde.
Église Sainte-Dévote
Und das Fischerboot strandete im Tal der Gaumates
Schon in den ersten Stunden der Überfahrt kam ein Sturm auf. Da entflog eine weiße Taube aus dem Mund von Dévote und führte das Boot unbehindert bis nach Monaco, wo es im Tal der Gaumates strandete (Dort liegt die heutige Kirche zur Heiligen Dévote). Es war am sechsten Tag vor den Februarkalenden, was ungefähr dem Datum vom 22. Januar entspricht.
Die entwendeten Reliquien
Ein Oratorium kennzeichnete den Ort der Grabstätte. Zahlreiche Gläubige, seien es Bewohner von Monaco oder Seeleute auf der Durchreise, beteten dort mit Andacht und so geschahen die ersten Wunder. Eines Nachts raubte jedoch ein Mann die Reliquien der Heiligen, in der Absicht, deren Wohltaten auszuhandeln. Die Freveltat nahm ein jähes Ende, denn eine Gruppe von Fischern verfolgte den Übeltäter und holte ihn mit dem Ruderboot ein. Das Boot des Räubers wurde anschließend auf dem Strand als Sühne verbrannt.
Der göttliche Schutz der Heiligen
Des Weiteren wird erzählt, dass die Heilige im XVI. Jahrhundert während eines Krieges gegen die Genuaner und die Bewohner Pisas die Stadt Monaco beschützte : Der Feind belagerte die Festung. Dessen Angriff wurde über sechs Monate hinweg von den Monegassen abgewehrt, denen die Heilige Dévote erschienen war und göttlichen Schutz, sowie den Sieg versprochen hatte. Am 15. Mai 1507 gaben die Genuaner die Belagerung auf.
Seit dem Jahre 1924 – zu jener Zeit regierte Prinz Ludwig II – wird jedes Jahr, am Abend des 26. Januars, ein Fischerboot verbrannt.
Eine starke Inbrunst
Die Schutzseele der monegassischen Identität
Die Heilige Dévote wird immer noch im Fürstentum Monaco inbrünstig verehrt. Deren Verehrung, die unweigerlich mit Monaco und ihren Prinzen verbunden ist, findet sich offiziell in jeder Kirche und auf Münzen wieder. Sie ist die Schutzseele der monegassischen Identität, deren Reliquien sowohl in Freude, als auch in Leid erflehen wurden. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass das erste, das erste in monegassischer Sprache verfasste Buch – der Autor dieses Buches war der monegassische Dichter Louis Notari – den Titel „A legenda de Santa Devota“ (die Legende von der Heiligen Dévote) trägt.